Sieben Fachverbände haben bereits Kooperationsverträge zur sogenannten Inklusion abgeschlossen. Weitere sollen im kommenden Jahr folgen, so laut Pressekonferenz von Sportminister Gerald Klug, ÖBSV-Chefin Brigitte Jank und Rio-2016-Koordinator Peter Schröcksnadel, am 1. September 2014

Vorreiter in Sachen Inklusion sind der Skisport, Kanu, Rudern, Tischtennis sowie Bogen-, Pferde- und Radsport. Dort sind Sportler mit Behinderung bereits Teil des jeweiligen Fachverbandes. 2015 könnten die heimischen Verbände im Eishockey, Segeln, Triathlon, Klettern und Karate nachziehen.

Die Entwicklung ist im zu Jahresbeginn in Kraft getretenen neuen Bundes-Sportfördergesetz vorgesehen. "Mein wesentliches Ziel ist es, dass Sportlerinnen und Sportler mit Behinderung nicht in separate Strukturen eingebettet werden", betonte Klug. "Sie sollen, einfach gesagt, am ganz normalen Sportalltag teilnehmen können." Auch bei der Spitzensportförderung durch das Sportministerium sei die Gleichstellung für ihn "selbstverständlich".

Aufgrund der leichteren Herauslösbarkeit konzentriert sich die Zusammenführung zuerst auf den Spitzensport. In diesem Bereich profitieren die Behindertensportler vor allem vom gemeinsamen Training - je nach Sinnhaftigkeit in den einzelnen Disziplinen. Zwölf Behindertensportler stehen im Hinblick auf die nächsten Paralympics im Förderkader des Projektes Rio 2016. Bei der Hälfte davon läuft die Abwicklung bereits über einen Fachverband.
"Die Vereinbarungen sollen in erster Linie die Kompetenzverteilung sowie deren Sicherung in den Fachverbänden sowie im Behindertensport gewährleisten", erklärte Jank, die Präsidentin des Österreichischen Behindertensportverbandes (ÖBSV). In großen Sportarten wie der Leichtathletik, Schwimmen oder Fußball sei auch international noch keine Entscheidung im Bereich der Inklusion getroffen worden.

Der heimische Skiverband (ÖSV) dagegen gilt als Paradebeispiel. Dort gibt es seit Jahren ein eigenes Referat für Behindertensport. Das Know-how hat Schröcksnadel auch in den jüngsten Prozess eingebracht. "Der ÖSV hat sich von Anfang an sehr intensiv mit dem Behindertensport beschäftigt und bemüht, bei der Gestaltung der Vereinbarungen mit den Verbänden intensiv eingebunden zu sein", sagte der ÖSV-Präsident.

Quelle: Sportministerium - http://www.sportministerium.at